Wie die politische Kaste in Deutschland die Informations-Revolution verschläft, steht jetzt auch
in einem Artikel auf Spiegel-Online:
In den USA wirkt das Web bereits wahlentscheidend, wie der spektakuläre Community-Wahlkampf von Barack Obama eindrucksvoll zeigte. In Deutschland ist die Politik noch nicht so weit – die Jungwähler einer Studie zufolge aber schon.
Ein Obama-Phänomen ist so im deutschsprachigen Internet trotz Superwahljahr nicht in Sicht, die Parteien staksen gewohnt steif und fern der Jugend durch die virtuellen Weiten. Konsens ist, dass der Online-Wahlkampf in Deutschland noch nicht die große Rolle spielen wird, die er anderenorts spielt – womit die Strategen allerdings eventuell auf dem Holzweg sind. Es dokumentiert nur, dass ihnen der Draht zu den potentiellen Jungwählern doch noch ein gutes Stückchen fehlt.
Denn Erstwähler nutzen besonders das Internet, um sich für ihre Wahlentscheidung zu informieren. Das geht aus einer angeblich repräsentativen Umfrage hervor, die das Institut Earsandeyes im Auftrag des Internetportals t-online gemacht hat. Für rund 83 Prozent der Erstwähler im Alter von 16 bis 19 Jahren sind die im Netz angebotenen Informationen der wichtigste Entscheidungsfaktor, um sich über politische Ziele der einzelnen Parteien eine Meinung zu bilden.
Vielleicht liegt es ja an der Tatsache, dass unser politisches System einfach verkalkt ist, von innen verstopft, sozusagen. Da täte ein Push von außen mal ganz gut. Und die Erkenntnis dessen, wo die Zukunft liegt.